Letzte Woche wurden die Rohölpreise niedriger gehandelt, nachdem schwächere chinesische Wirtschaftsdaten den Preisanstieg durch Saudi-Arabiens Zusage, die Produktion im Juli zu drosseln, zunichte machten.

Diese Woche begann mit einem weiteren Rückgang der Rohölpreise, wobei West Texas Intermediate auf 66,80 $ fiel. Händler sind vor der Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch vorsichtig. Obwohl das CME-FedWatch-Tool eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit anzeigt, dass die Fed die Zinserhöhungen pausieren wird, sind die Anleger weiterhin besorgt über die Möglichkeit einer Wiederaufnahme im nächsten Monat.

Am Dienstag erholten sich die Ölpreise, als Schnäppchenjäger die Gelegenheit nutzten, auf niedrigeren Niveaus nahe der wichtigen Unterstützung anzuhäufen. Der beeindruckende Rückgang der Gesamtinflation in den USA war ein weiterer positiver Faktor, der den Preis weiter in die Höhe trieb.

Allerdings sind die Gewinne bisher begrenzt, da die Anleger vor wichtigen politischen Entscheidungen der Zentralbanken vorsichtig sind und sich die Ölnachfrage vom größten Rohölimporteur China nur gedämpft erholt.

Source: Tradingview

In den letzten drei Monaten bewegte sich der Rohölpreis seitwärts und schwankte in der Spanne von 63,64 $ bis 81,28 $. In jüngerer Zeit, in den letzten vier Wochen, waren die Preise auf eine noch engere Spanne beschränkt und schwankten zwischen 66,80 $ und 75,06 $.

Der tägliche Relative-Stärke-Index-Indikator ist von seiner Aufwärtstrendlinie abgeprallt, was auf kurzfristig wahrscheinlich höhere Preisniveaus hindeutet. Der aktuelle Chartaufbau deutet darauf hin, dass in den kommenden Tagen ein Anstieg auf 73,00 bis 74,00 US-Dollar stattfinden könnte. Mittelfristig dürfte die Preisentwicklung weiterhin seitwärts verlaufen.

Der Ölmarkt befindet sich in einem Tauziehen zwischen zwei gegensätzlichen Kräften. Auf der einen Seite betonen pessimistische Asset-Allokatoren die Aussicht auf eine Geldmengenkontraktion, während auf der anderen Seite bullische Ölspekulanten mit sinkenden Lagerbeständen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 rechnen.

Die Marktzuversicht, dass die Nachfrage im Laufe des Jahres das Angebot übersteigen würde, schwindet. Damit die Marktteilnehmer das Vertrauen zurückgewinnen und Long-Positionen aufbauen können, wären wahrscheinlich erhebliche Lagerabbaumaßnahmen erforderlich.

Am Dienstag beließ die OPEC ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage im Jahr 2023 zum vierten Monat in Folge unverändert, obwohl sie davor warnte, dass die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte mit zunehmender Unsicherheit und einem langsameren Wachstum konfrontiert sei. Die Wirtschaftswachstumsprognose der OPEC für 2023 bleibt unverändert bei 2,6 %, das Kartell stellte jedoch fest, dass die Dynamik nachlässt.

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